PRAG - Der tschechische Außenminister Jan Lipavský traf am Montag in Prag mit seinem litauischen Amtskollegen Kęstutis Budrys zusammen. Hauptthemen des Treffens waren die Stärkung der Verteidigungspolitik beider Länder, die Vorbereitung des bevorstehenden NATO-Gipfels in Den Haag und die Koordinierung der Maßnahmen gegen den russischen Einfluss im Schengen-Raum. Die beiden Staatsmänner betonten die Notwendigkeit einer weiteren Erhöhung der Verteidigungsausgaben. "Die Sicherheit Europas ist keine Selbstverständlichkeit und erfordert langfristige Investitionen", sagte Lipavsky auf der Pressekonferenz. Wie die Tschechische Republik ist auch Litauen bestrebt, die Schwelle von 2 Prozent der Verteidigungsausgaben im Einklang mit den NATO-Verpflichtungen zu erreichen.
Ein wichtiger Teil der Gespräche war die Vorbereitung des NATO-Gipfels im Juli in Den Haag (Niederlande). Beide Seiten sprachen sich für eine Stärkung des östlichen Flügels des Bündnisses und für weitere militärische und politische Unterstützung für die Ukraine aus. Ein weiterer Diskussionspunkt war die Einschränkung der Bewegungsfreiheit russischer Diplomaten innerhalb des Schengen-Raums. "Russland nutzt die diplomatischen Vertretungen für subversive Aktivitäten. Wir müssen uns verteidigen", sagte Budrys. Die Minister waren sich einig, dass ein intensiverer Informationsaustausch zwischen den EU-Mitgliedstaaten und ein koordiniertes Vorgehen bei der Einschränkung des russischen diplomatischen Personals erforderlich sind.
Nach Angaben der beiden Diplomaten bestätigte das Treffen die engen bilateralen Beziehungen zwischen der Tschechischen Republik und Litauen und ihre gemeinsamen Interessen im Bereich der Sicherheitspolitik. Am Ende des Treffens wurde auch die Zusammenarbeit im Rahmen regionaler Formate, einschließlich der Drei-Meeres-Initiative und der Östlichen Partnerschaft, gelobt.
gnews.cz-GH