Die Regierung der Tschechischen Republik hat auf ihrer heutigen Sitzung die Art und Weise der Finanzierung des Baus von zwei neuen Kernkraftwerksblöcken im Kraftwerk Dukovany genehmigt. Der wichtigste Schritt ist die Übernahme von 80 Prozent der Anteile an der Tochtergesellschaft Elektrárna Dukovany II, die das Projekt trägt, von der halbstaatlichen Gesellschaft ČEZ. Der Staat erhält damit die Mehrheitskontrolle über das Projekt, das die Energieautarkie und -stabilität des Landes in den kommenden Jahrzehnten sicherstellen soll.
Premierminister Petr Fiala (ODS) gab auf einer Pressekonferenz nach der Regierungssitzung bekannt, dass der endgültige Vertrag mit dem südkoreanischen Unternehmen KHNP, das als bevorzugter Lieferant ausgewählt wurde, in einer Woche, am 7. Mai, unterzeichnet werden soll.
Die Entscheidung des Staates, eine Mehrheitsbeteiligung zu übernehmen, soll sicherstellen, dass das Projekt unter direkter staatlicher Kontrolle steht, was bei strategischen Infrastrukturen wie Kernkraftwerken als entscheidend gilt. "Seit Beginn unserer Regierung arbeiten wir daran, die Energiesicherheit und -autarkie der Tschechischen Republik für künftige Generationen zu gewährleisten. Die Kernenergie, insbesondere der Bau neuer Kernkraftwerke, ist von strategischer Bedeutung für die Zukunft der Tschechischen Republik. Die Übernahme des Anteils von 80% an EDU II durch den Staat wird die Umsetzung und Finanzierung dieses Projekts ermöglichen. sagte Fiala.
Nach Ansicht von Experten ist der Bau neuer Blöcke notwendig, weil die bestehenden Reaktoren in Dukovany das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben und die Tschechische Republik eine stabile Energiequelle benötigt, die nicht von fossilen Brennstoffen oder Importen abhängig ist.
Das Unternehmen KHNP, das über Erfahrungen im Bau von Kernkraftwerken in Südkorea und im Ausland verfügt, wurde nach einem langen Ausschreibungsverfahren ausgewählt, in dem es sich gegen die französische EDF und das amerikanische Unternehmen Westinghouse durchsetzte. Der endgültige Vertrag wird voraussichtlich die Bedingungen für den Bau, den Zeitplan und das Budget festlegen, wobei die Gesamtkosten des Projekts auf Hunderte von Milliarden Kronen geschätzt werden.
Nach der Unterzeichnung des Vertrags mit KHNP werden die vorbereitenden Arbeiten für den Bau der neuen Blöcke voraussichtlich im Laufe dieses Jahres beginnen. Mit dem Bau könnte dann 2026 begonnen werden, und die erste Anlage dürfte um 2036 in Betrieb gehen.
Nach Erteilung der Genehmigung für den Betrieb einer neuen Kernkraftquelle durch die staatliche Behörde für nukleare Sicherheit gemäß dem Atomgesetz wird EDU II die rückzahlbare finanzielle Unterstützung 30 Jahre lang an den Staat zurückzahlen.
gnews.cz - cik