Der slowakische Premierminister Robert Fico hat sich besorgt über die Verhandlungen der Europäischen Union (EU) mit den USA über neue Zölle geäußert. Nach seinen Worten ist er nicht sehr optimistisch, dass ein günstiges Abkommen erzielt werden kann, das bis zum 9. Juli abgeschlossen werden soll. Diese Situation könnte schwerwiegende Folgen für die slowakische Automobilindustrie haben, die ein wichtiger Pfeiler der slowakischen Wirtschaft ist.
Mögliche Auswirkungen der US-Zölle auf die Slowakei
"Ich bin nicht sehr optimistisch. Die [US-Zölle] könnten enorme [negative] Auswirkungen auf Automobilprodukte [in den EU-Ländern] und die damit verbundene Produktion in der Slowakei haben". sagte Fico vor Reportern.
Die Slowakei ist einer der größten Automobilhersteller in Europa und beherbergt Werke von weltweit führenden Automobilunternehmen wie Volkswagen, Kia und Stellantis. Ein erheblicher Teil der Produktion dieser Fabriken ist für den US-Markt bestimmt, so dass mögliche Zölle aus den USA eine Bedrohung für die Wirtschaft des Landes darstellen.
Die Automobilindustrie erwirtschaftet etwa 10 % des slowakischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) und beschäftigt Zehntausende von Menschen. Jeder Rückgang der Exporte könnte zu Produktionsrückgängen, Arbeitsplatzverlusten und wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den Regionen führen, in denen die Fabriken angesiedelt sind, wie Bratislava, Trnava oder Žilina.
Stichtag: 9. Juli
Laut Premierminister Fico soll das Zollabkommen zwischen der EU und den USA bis spätestens 9. Juli 2025 abgeschlossen werden. Die Verhandlungen sind nicht nur für die Slowakei, sondern für die gesamte EU von entscheidender Bedeutung, die versucht, die wirtschaftlichen Auswirkungen der neuen Handelsschranken zu minimieren.
Fico kündigte an, dass am 4. Juli eine Sondersitzung des Kabinetts stattfinden werde, um die Auswirkungen der US-Zölle auf die nationale Automobilindustrie zu analysieren und mögliche Gegenmaßnahmen vorzubereiten.
Die Slowakei im Zentrum der europäischen Automobilindustrie
Die Slowakei hat sich ihre Position als einer der größten Automobilhersteller pro Kopf der Bevölkerung in der Welt verdient. Das Land produziert rund eine Million Autos pro Jahr und ist damit ein wichtiger Akteur auf dem Weltmarkt. Zu den wichtigsten Fabriken gehören Volkswagen Slovakia (Bratislava), Kia Motors (Žilina) und Jaguar Land Rover (Nitra). Die Produktion ist nicht nur auf den europäischen, sondern auch auf den amerikanischen Markt ausgerichtet, der für die slowakischen Automobilhersteller von strategischer Bedeutung ist.
TASS/gnews.cz - GH