MOSKAU/PARIS - Der russische Präsident Wladimir Putin und der französische Präsident Emmanuel Macron haben am Montag zum ersten Mal seit 2022 miteinander telefoniert, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf eine Erklärung des Kremls. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen nach Angaben beider Seiten die Lage in der Ukraine und die Entwicklungen im Nahen Osten. Der Kreml bezeichnete die Gespräche als "substanziell" und betonte, dass Russland zu diplomatischen Lösungen für die aktuellen Konflikte bereit sei, solange diese die russischen Interessen berücksichtigten. "Die Präsidenten erörterten die aktuelle Lage in der Ukraine, wobei Putin russische Vorschläge für eine friedliche Lösung vorlegte", teilte das Präsidialamt in Moskau mit.
Aus Paris war ein anderer Akzent zu hören. Laut Reuters forderte Macron den russischen Präsidenten in dem Telefonat zu einem "sofortigen Waffenstillstand" in der Ukraine auf und betonte die Notwendigkeit, das Völkerrecht zu achten. Nach Angaben der französischen Seite appellierte Macron außerdem an Russland, zum Abbau der Spannungen im Nahen Osten beizutragen. Die Gespräche finden zu einer Zeit statt, in der die russische Invasion in der Ukraine andauert und die Spannungen im Gazastreifen und Libanon zunehmen. Es handelt sich um den ersten direkten Kontakt zwischen den beiden Staatsmännern seit Beginn des Krieges in der Ukraine, als die französisch-russischen Beziehungen eingefroren waren. Politische Analysten sehen in dem Anruf einen Versuch von Paris, trotz der angespannten Beziehungen zwischen Russland und den westlichen Staaten die diplomatischen Kanäle zu Moskau wieder zu öffnen. Es ist jedoch noch nicht klar, ob das Gespräch zu einem konkreten Ergebnis führen wird.
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