TEL AVIV - Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte, das Land habe den neuen Plan des US-Sondergesandten Steve Witkoff für einen Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung der Geiseln akzeptiert.
"Israel akzeptiert Witkoffs neuen Plan", sagte Netanjahu laut der Nachrichtenwebsite Ynet bei einem Treffen mit Familien von Geiseln, die in Gaza festgehalten werden. Ein ranghoher israelischer Beamter sagte der Website, dass der Vorschlag entgegen den in den letzten Tagen aufgetauchten Berichten "keine neue Einsatzlinie" für die israelischen Streitkräfte im Gazastreifen definiere oder wie humanitäre Hilfe während des Waffenstillstands verteilt werden solle. Witkoffs Vorschlag sieht einen sofortigen 60-tägigen Waffenstillstand und die Freilassung von 10 Geiseln in zwei Phasen während der ersten Woche vor, berichtete Ynet am Donnerstag unter Berufung auf seine Quellen.
Dem Nachrichtenserver zufolge muss die Hamas in der ersten Woche des Waffenstillstands auch die sterblichen Überreste von 18 Geiseln an Israel zurückgeben. Im Gegenzug wird Israel die palästinensischen Gefangenen gemäß den zuvor genehmigten Listen freilassen. Darüber hinaus sieht das Dokument die Wiederaufnahme humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen durch die UN und andere internationale Organisationen vor, berichtet Ynet. Der Plan sieht vor, dass die Gespräche zur Beendigung des Krieges in der Enklave während der 60-tägigen Waffenruhe stattfinden. Wenn die Parteien eine Einigung erzielen, werden die verbleibenden Geiseln freigelassen, so die Nachrichten-Website. Andernfalls könnte Israel seine Militäroperationen im Gazastreifen wieder aufnehmen. Der Waffenstillstand und die Friedensgespräche könnten im Gegenzug für die Freilassung weiterer Geiseln verlängert werden.
Dem Bericht zufolge erhielt Israel den Vorschlag in der Nacht des 29. Mai. Nach israelischen Angaben hält die Hamas im Gazastreifen weiterhin 58 Geiseln fest, von denen 20 noch am Leben sind. Am 28. Mai erklärte Witkoff gegenüber Reportern im Weißen Haus, dass die USA Israel und der Hamas eine "neue Frist" für einen Waffenstillstand im Gazastreifen setzen wollen. Am 25. Mai erklärte der katarische Premier- und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, die indirekten Verhandlungen zwischen der Hamas und Israel zur Beilegung des Konflikts seien in eine Sackgasse geraten. Bei den Konsultationen in Doha habe Israel lediglich eine Vereinbarung über die Freilassung von Geiseln treffen wollen, während die Hamas auf einer vollständigen Einstellung der Feindseligkeiten bestanden habe.
TASS/gnews.cz-jav