PRAG - Die Führung der Sozialdemokratie sieht sich wegen ihrer Entscheidung, mit der linken Bewegung Stačilo! zusammenzuarbeiten, der auch Mitglieder der ehemaligen Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens angehören, scharfer Kritik ausgesetzt. Michal Šmarda, der ehemalige Vorsitzende der Partei, kritisierte den Plan scharf und bezeichnete ihn als Fehler. Seiner Ansicht nach ist es eine Abkehr von den Werten, für die die SOCDEM historisch stand.
Die Enttäuschung von Šmard wird von anderen Parteimitgliedern geteilt. Der Entscheidung, die Partei aufgrund dieser Strategie zu verlassen, schloss sich auch der Gouverneur von Pardubice, Martin Netolický, an.
"Dieser Schritt ist für mich jenseits der Grenze des Akzeptablen. Die Sozialdemokratie sollte sich nicht mit der radikalen Linken zusammentun", sagte er. Nach den vorliegenden Informationen haben mehrere langjährige Mitglieder die Partei verlassen. Einige Funktionäre halten sich mit ihrer Einschätzung zurück. Die Ankündigung der Vorsitzenden Jana Maláčová vom Mittwoch, dass die SOCDEM eine engere Zusammenarbeit mit der "Enough!"-Bewegung anstrebt, wurde von einigen der Angesprochenen als Überraschung bezeichnet. Andere lehnten es ab, diesen Schritt zu kommentieren. Die ehemalige Abgeordnete und Senatorin Alena Gajdůšková hielt die Entscheidung zunächst für einen logischen Schritt angesichts der Bemühungen, die linken Kräfte zu vereinen. Später überdachte sie jedoch ihre Position und schloss sich den Kritikern an.
Im Gegenteil, der Vorsitzende der regionalen Organisation der SOCDEM in der Region Karlovy Vary, Tomáš Svoboda, äußerte sich positiv über Maláčovás Plan. Seiner Ansicht nach ist der Zusammenschluss mit der Bewegung Stačilo! eine Chance, Wähler zu erreichen, die das Vertrauen in die traditionellen linken Parteien verloren haben.
Die Entscheidung zur Zusammenarbeit fällt in eine Zeit, in der die SOCDEM mit einem langfristigen Rückgang der Präferenzen konfrontiert ist und versucht, auf die politische Bühne zurückzukehren. Es bleibt die Frage, ob die aktuelle Strategie der Partei helfen wird, verlorene Wähler zurückzugewinnen, oder ob sie zu einer weiteren Schwächung ihrer Mitgliederbasis führen wird.
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