Deutschland hat mit der Finanzierung der Produktion ukrainischer Langstreckendrohnen begonnen. Dies ist das erste konkrete Ergebnis eines Memorandums, das während des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenskij im Mai in Berlin unterzeichnet wurde.
Dies berichtet Die Welt, während die deutsche Regierung aus Sicherheitsgründen keine Einzelheiten der Militärhilfe für die Ukraine bekannt gibt. Der Schritt stärkt die deutsch-ukrainische Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie und zielt darauf ab, die militärischen Fähigkeiten der Ukraine im laufenden Konflikt mit Russland zu stärken.
Das Memorandum, das im Mai 2025 zwischen Berlin und Kiew geschlossen wurde, zielt darauf ab, die Entwicklung und Produktion ukrainischer Langstreckenwaffensysteme zu unterstützen. Wie die Tagesschau berichtet, hat Bundeskanzlerin Friedrich Merz Bei seinem Treffen mit Zelensky betonte er, dass es darum gehe, bestehende ukrainische Projekte zu finanzieren, damit die Ukraine der russischen Aggression wirksamer entgegentreten könne.
Ein Schlüsselelement des Abkommens ist das Fehlen von Reichweitenbeschränkungen für diese Waffen, was es der Ukraine ermöglicht, Ziele auf russischem Gebiet anzugreifen. Dieser Ansatz wurde von Russland kritisiert, das die Vereinbarung laut Reuters-Berichten als "eskalierenden Schritt" bezeichnete und vor einer weiteren Verschärfung des Konflikts warnte.
Der erste Vertrag im Rahmen des Memorandums umfasst die Finanzierung der Produktion von 500 Antonov-196-Drohnen mit einer Reichweite von bis zu 1.200 Kilometern und einer Nutzlast von 50 Kilogramm Sprengstoff. Diese Drohnen, so berichtet die Deutsche Welle, sind für den Angriff auf strategische Ziele wie Munitionsdepots oder Logistikzentren mit geringer Luftabwehr konzipiert. Dieser Drohnentyp stärkt die Fähigkeit der Ukraine, Präzisionsangriffe über große Entfernungen durchzuführen.
Die deutsche Unterstützung kommt zu einer Zeit, in der Russland ukrainischen Quellen zufolge, die vom Kyiv Independent zitiert werden, täglich ukrainische Infrastrukturen mit Drohnen und Raketen angreift. Präsident Zelensky hat wiederholt die Verbündeten um mehr Unterstützung gebeten und dabei die Notwendigkeit technologischer und finanzieller Hilfe betont. Deutschland, das lange gezögert hat, Langstreckenwaffen wie Taurus-Raketen zu liefern, ändert nun unter Bundeskanzler Merz seine Haltung.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete laut Reuters die Aufhebung der Rüstungsbeschränkungen als "gefährlich" und warnte, dass solche Schritte die Möglichkeit einer diplomatischen Lösung erschweren. Andererseits hat der ukrainische Außenminister Andriy Sybiha betonte anlässlich des Besuchs seines deutschen Kollegen Johann Wadephul in Kiew, wie Ukrinform berichtet, dass diese Zusammenarbeit nicht nur die Ukraine, sondern auch die europäische Sicherheit stärke.
Die Finanzierung von Drohnen ist Teil einer umfassenderen deutschen Strategie zur Unterstützung der Ukraine. Neben den Drohnen geht es in dem Memorandum auch um die Produktion von Marschflugkörpern und möglicherweise um die Modernisierung von Taurus-Raketen, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet.
Deutschland wird außerdem ein militärisches Hilfspaket im Wert von 5 Milliarden Euro bereitstellen, das verschiedene Formen der Unterstützung umfasst. Drei deutsche Rüstungsunternehmen sind bereits in der Ukraine tätig, was laut Tagesschau eine Vertiefung der industriellen Zusammenarbeit bedeutet. Andere Länder wie das Vereinigte Königreich und die USA haben ebenfalls die Beschränkungen für die Reichweite ihrer Waffen aufgehoben, was die strategische Flexibilität der Ukraine erhöht.
Laut The Guardian plant Großbritannien die Lieferung von 100.000 Drohnen an die Ukraine, das Zehnfache der Menge des letzten Jahres.
gnews.cz - GH