BRATISLAVA - Der slowakische Premierminister Robert Fico kündigte heute auf einer Konferenz in Bratislava die Bereitschaft der slowakischen Regierung an, die offiziellen Verhandlungen mit dem tschechischen Kabinett wieder aufzunehmen. Hauptthemen seien friedliche Lösungen für den Krieg in der Ukraine, die Wiederbelebung der Zusammenarbeit zwischen den Visegrad-Vier-Ländern (V4) und ein gemeinsamer Standpunkt zu Vorschlägen zur Änderung des Entscheidungsprozesses innerhalb der Europäischen Union.
"Beide Länder haben historische Erfahrungen, gemeinsame Werte und Verantwortung für die Stabilität in der Region", sagte Fico bei einer Veranstaltung der tschechischen Vereinigung Svatopluk. Es sei wichtig, dass sich die Slowakei und die Tschechische Republik aktiv an der Suche nach einem friedlichen Ausweg aus dem bewaffneten Konflikt in der Ukraine beteiligen. Der Premierminister forderte auch mehr Offenheit bei den Verhandlungen innerhalb der V4, deren Rolle seiner Meinung nach in den letzten Jahren geschwächt worden sei.
Fico kritisierte auch die Bestrebungen einiger EU-Mitgliedstaaten, das Prinzip der Einstimmigkeit in wichtigen Fragen abzuschaffen. Nach Ansicht des slowakischen Premierministers würde eine solche Änderung das Gleichgewicht zwischen größeren und kleineren Staaten stören und die Souveränität der Mitgliedstaaten bedrohen. "Wir würden einen solchen Schritt für inakzeptabel halten", sagte er.
Die Konferenz in Bratislava, an der Politiker, Diplomaten und Wissenschaftler aus beiden Ländern teilnahmen, konzentrierte sich auf die aktuellen Herausforderungen der tschechisch-slowakischen Beziehungen und die Zukunft der mitteleuropäischen Zusammenarbeit. Fico erklärte, dass Bratislava bereit sei, in den kommenden Wochen praktische Gespräche mit Prag aufzunehmen.
CTK/ gnews.cz - GH